Digitalisierung im Mittelstand: Die 5 größten Herausforderungen (und wie Sie diese überwinden)
Die Digitalisierung ist auch im Mittelstand angekommen – und es gibt kein Zurück mehr. So gut wie jeder hat heutzutage ein Smartphone und nutzt dieses täglich, um neue Marken zu entdecken, mehr über ein Produkt zu erfahren und transaktionelle Entscheidungen zu treffen.
Das mag zunächst positiv klingen, aber die Digitalisierung stellt den Mittelstand oft auch vor besondere Herausforderungen. Viele Unternehmen reagieren nur langsam auf Veränderungen und wollen an Altbewährtem festhalten. Unternehmen, die sich jedoch nicht nach der digitalen Zukunft ausrichten, werden die nächsten Jahre vielleicht nicht überstehen.
Im folgenden Guide lernen Sie, wie Sie die Digitalisierung im Mittelstand erfolgreich meistern können.
Digitalisierung des Mittelstands – Was bedeutet digitale Transformation?
Die Digitalisierung im Mittelstand beschreibt den Wandel von analogen und manuellen Abläufen hin zu digitalen Prozessen. Zentrale Bestandteile sind dabei globale und lokale Computernetzwerke und Softwareprodukte, die Informationen miteinander verbinden und auf digitalen Endgeräten verfügbar machen. Alle großen technischen Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (KI), virtuelle Realität (VR) oder das Internet der Dinge (IoT = Internet of Things) sind letztendlich Ergebnisse der Digitalisierung.
Die Digitalisierung eines Unternehmens findet typischerweise auf zwei Ebenen statt:
- Digitalisierung interner Prozesse und Abläufe (CRM, ERP, interne Kommunikations- und Informationsplattformen etc.)
- Digitalisierung Ihrer Kundeninteraktionen (Marketing, Bestellwesen, Support, etc.)
Warum ist Digitalisierung für KMU so wichtig?
- Höhere Kundenzufriedenheit
- Bessere Kundenbindung
- Reduzierung von Geschäftskosten
- Effizientere Arbeitsvorgänge
Die Digitalisierung beeinflusst die Art und Weise, wie wir mit Informationen umgehen und Entscheidungen treffen. Kunden verbringen immer mehr Zeit auf digitalen Plattformen und treten dort mit Unternehmen in Kontakt. Unternehmen, die sich nicht an den digitalen Wandel anpassen, laufen also Gefahr, einen Großteil Ihrer (potenziellen) Kunden nicht zu erreichen.
Aber auch vor Prozessen innerhalb Ihres Unternehmens macht der digitale Wandel nicht halt. Durch ihn lassen sich interne Prozesse wesentlich schneller und vor allem effizienter gestalten. KI-getriebene Software und Programme erleichtern die Arbeit, übernehmen Routine-Tasks und geben Ihren Mitarbeitern mehr Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben.
Digitalisierung im Mittelstand – 5 Probleme von Unternehmen
- Die veränderte Customer Experience
- Angestellte wehren sich gegen Innovation
- Verschiedene Verkaufsplattformen nutzen
- Daten richtig auswerten
- Alte Business-Modelle loslassen
Die Digitalisierung kann für kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) besondere Probleme und Herausforderungen mit sich bringen. Viele Unternehmen müssen im Zuge der Digitalisierung gewisse Risken eingehen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die fünf größten Hürden vor, denen Sie sich im Prozess der Digitalisierung stellen müssen und zeigen Ihnen, wie Sie diese erfolgreich überwinden.
Problem #1: Die veränderte Customer Experience
Wir leben in einer Erlebnisgesellschaft. Kunden schätzen es mehr denn je, wenn Unternehmen ein gutes Einkaufserlebnis bieten. Das gilt sowohl für Online- und Offline-Geschäfte als auch für andere potenzielle Touchpoints (zum Beispiel auf den sozialen Medien) mit den Kunden. Ein guter Kundenservice ist schon lange nicht mehr nebensächlich, sondern eines der wichtigsten Mittel, um sich von der Konkurrenz positiv abzusetzen.
Lösungsansatz 1: Beschäftigen Sie sich mit der Customer Experience Ihrer Kunden
Eines Ihrer großen Ziele sollte es daher sein, sich ausführlich mit der Customer Experience Ihrer Kunden zu beschäftigen. Wenn Sie die Touchpoints entlang der Reise optimieren, anstatt nur zu versuchen, Verkäufe zu erzielen, haben Sie eine bessere Chance, Kunden zu halten.
Denn nur Unternehmen, die es schaffen, digitalen Kunden auf Augenhöhe zu begegnen und ihre Customer Experience verstehen, dürfen sich über loyale Kunden und einen stabilen Umsatz freuen.
Sobald Sie Ihre Kunden und deren Pain Points verstehen, können Sie ein Unternehmen aufbauen, das den Kunden und seine Wünsche in den Mittelpunkt stellt. Wenn Sie das erreicht haben, haben Sie eine gute Grundlage für Ihre digitale Transformation geschaffen.
Problem #2: Angestellte wehren sich gegen Innovation
Die Digitalisierung findet nicht nur im Kundenservice statt, sondern auch in anderen Bereichen Ihres Unternehmens. Viele Unternehmen fürchten, dass ihre Mitarbeiter den digitalen Wandel und seine Auswirkungen auf die Organisationsstruktur und Unternehmenskultur nicht akzeptieren. Die „alte Garde“ an Mitarbeitern könnte sich beispielsweise durch die Veränderungen bedroht fühlen – was weder für die Moral noch für die Produktivität gut ist.
Lösungsansatz 2: Sorgen Sie für eine bessere Kommunikation
Wenn Sie eine Unternehmenskultur schaffen wollen, die den Widerstand der Mitarbeiter minimiert und diese motiviert, müssen Sie mitarbeiterorientiert agieren. Ihre Angestellten sollten Sie daher in den Prozess der Digitalisierung mit all ihren Wünschen, Sorgen und Anregungen miteinbeziehen. Eine offene Kommunikation und Transparenz sind hier besonders wichtig, damit sich jeder respektiert und verstanden fühlt.
Problem #3: Verschiedene Verkaufsplattformen nutzen
Heutzutage wechseln Kunden stetig zwischen verschiedenen Verkaufsplattformen hin und her. Sie schauen auf Ihrer Website nach, suchen über mobile Geräte oder kommen sogar in Ihrem Geschäft vorbei, nur um später doch über einen digitalen Vertriebskanal zu shoppen. Der so genannte „Omnichannel-Shopper“ informiert sich vor seinem Kauf über verschiedene Wege.
Das Problem: Immer noch beharren viele Unternehmen ausschließlich auf den persönlichen Verkauf im Geschäft. Wer jedoch keine digitale Präsenz zeigt, kann bis zu 57 % seiner aktuellen Kunden verlieren. Ganz zu schweigen von den Kunden, die sie gar nicht ersterreichen.
Lösungsansatz 3: Zeigen Sie Präsenz
Sie müssen also Ihr Geschäft erweitern, indem Sie auf Online-Marktplätzen, Ihrer Website und andere digitale Wege verkaufen. Ebenso sollten Sie eine Vielzahl von Kanälen für den Support verwenden, um ein Kundenbindungssystem einzuführen, das dem Omnichannel-Verkauf gerecht wird.
Es ist wichtig, dass Sie Omnichannel-Shopping nicht nur als Trend, sondern als Kaufverhalten der Gegenwart und Zukunft akzeptieren und Ihr Unternehmen danach ausrichten. Ansonsten riskieren Sie, einen großen Teil der Kunden zu verlieren.
Problem #4: Daten richtig auswerten
Fast 53 % der modernen Unternehmen sind mit ihren Fähigkeiten in der Datenanalyse unzufrieden. Der Grund: Durch die Digitalisierung gibt es mehr Daten als je zuvor. Dementsprechend hoch ist die Herausforderung, diese richtig zu messen und zu interpretieren. Ihre alten Analysesysteme sind dieser Aufgabe möglicherweise nicht mehr gewachsen.
Lösungsansatz 4: Nutzen Sie KI
Die Implementierung von KI-Technologien ist eine gute Lösung für dieses Problem. Denn damit können Sie leichter Daten erfassen und personalisierter vorgehen. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat ergeben, dass 61 % der Marketingexperten glauben, dass KI bei der Personalisierung von Inhalten helfen wird.
KI und Chatbots verändern die Art und Weise, wie Unternehmen Daten erfassen und die Interaktion mit Kunden personalisieren. Immer mehr Unternehmen werden in Zukunft auf KI setzen, um Daten effizienter auszuwerten und den Kundenservice zu verbessern. Denn bessere Analysen führen zu besseren Entscheidungen und stellen Ihre Kunden langfristig zufrieden.
Problem #5: Alte Business-Modelle loslassen
Der Wunsch an Altbewährtem festzuhalten, erschwert vielen Unternehmen den Weg in die Digitalisierung. Denn was früher immer funktioniert hat, wird auch in der Zukunft funktionieren, oder? Die harte Antwort der digitalen Welt lautet: Nein, nur wer umdenkt, wird auch in Zukunft überleben. Auch wenn Ihr Produkt oder Ihr Service in der Vergangenheit gut funktioniert haben, müssen Sie sich fragen, ob Sie den Anforderungen der Gegenwart damit gerecht werden.
Ein gutes Beispiel für verpasste Chancen und Mut zu Neuem: Kodak erfand die Digitalkamera Jahre bevor sie in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Man entschied sich damals jedoch, die neue Technik nicht zu nutzen, da sie die traditionelle Filmindustrie in Schwierigkeiten gebracht hätte. Das Gegenteil war bei Bell Atlantic der Fall: Das Unternehmen erkannte, dass die Festnetztelefone veraltet waren und entschied sich, den Übergang zu Mobiltelefonen anzuführen. Heute kennen Sie das erfolgreiche Unternehmen unter dem Namen Verizon.
Lösungsansatz 5: Öffnen Sie sich
Der rechtzeitige Wechsel aus dem alten System ist entscheidend, um sich in der digitalen Welt zu behaupten. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass die meisten SaaS-Unternehmen bereit sind, ihr CRM zu wechseln. Das zeigt, wie sehr sich die Welt im Wandel befindet. Scheuen Sie also nicht, Ihre Altsysteme, Ihr Produkt oder Ihren Service zu überdenken und entsprechend zu aktualisieren.
Fazit: Welche Faktoren beeinflussen die Digitalisierung im Mittelstand?
Der digitale Wandel ist gekommen, um zu bleiben – nun liegt es an Ihrem Unternehmen, sich entsprechend anzupassen und die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Diese fünf Schritte sollten Sie in Richtung Digitalisierung gehen:
- Customer Experience: Beschäftigen Sie sich ausführlich mit der Customer Experience Ihrer Kunden und wie sich diese durch die Digitalisierung verändert hat. Bauen Sie darauf auf.
- Unternehmenskultur: Schaffen Sie eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur durch tarnsparente Kommunikation.
- Digitaler Vertrieb: Arbeiten Sie auf eine Omnichannel-Präsenz hin und positionieren Sie Ihre Marke auf mehreren Kanälen.
- Datenanalyse: Denken Sie außerdem daran, die vielen digitalen Daten zu nutzen und KI-getriebene Datenanalysen durchzuführen.
- Neues wagen: Trauen Sie sich, von Ihren veralteten Systemen loszulassen. Schauen Sie über den Tellerrand hinaus und gestalten Sie aktiv Ihre eigene Zukunft mit.
Die Digitalisierung kann eine große Herausforderung sein, bringt am Ende jedoch vor allem viele Vorteile und Chancen für Ihr Unternehmen. Nutzen Sie diese also, um Ihren Kundenservice zu verbessern und zu beschleunigen – sowohl Ihre Kunden als auch Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen danken.
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