15 Tipps zum richtigen Umgang mit Kundenbeschwerden
Kundenbeschwerden müssen bearbeitet werden, nicht nur, um der jeweiligen Person zu helfen, sondern auch um den Ruf Ihres Unternehmens zu schützen und, wenn die Beschwerde auf einem öffentlichen Kanal erfolgt, anderen Kunden und potenziellen Kunden zu zeigen, dass Sie sich kümmern. Wählen Sie daher einen durchdachten Ansatz und arbeiten Sie Beschwerden nicht einfach nur „ab“.
Bestätigen Sie, dass Sie die Beschwerde erhalten haben
Auch wenn Sie das der Beschwerde zugrunde liegende Problem nicht sofort lösen können, möchte niemand im Unklaren gelassen werden, nachdem er sich beschwert hat. Richten Sie eine automatische Antwort ein, die bestätigt, dass Sie die Beschwerde erhalten haben und kommunizieren Sie einen Zeitrahmen, wie schnell der Kunde mit Ihrer Antwort rechnen kann.
Antworten Sie so schnell wie möglich
Die Kunden von heute erwarten schnelle Antworten: Eine Studie von Toister Solutions hat ergeben, dass Kunden eine E-Mail-Antwort binnen einer Stunde erwarten. Andere Studien haben gezeigt, dass 41 % der Kunden eine Antwort per E-Mail binnen sechs Stunden erwarten. Diese Werte gelten für Antworten auf eine Standardanfrage. Beschwerden sind dringender als andere Arten von Anfragen wie Funktionsanfragen oder positives Feedback. Im Vergleich mit anderen Arten von Anfragen steht Ihnen bei Beschwerden ein noch kleineres Zeitfenster zu Verfügung, um das zugrunde liegende Problem zu lösen, bevor der Kunde Sie „abschreibt“ und zu einem Konkurrenten geht.
Hören Sie genau zu
Wenn Sie Beschwerden bearbeiten, ist es wichtig, aktiv zuzuhören. Seien Sie aufmerksam und hören Sie ohne zu unterbrechen zu, um sicherzustellen, dass Sie alle Einzelheiten genau verstehen und wissen, worum es geht. Fassen Sie das Gehörte dann zusammen und wiederholen Sie das Problem für den Kunden, um zu bestätigen, dass Sie alles verstanden haben.
Danken Sie Ihrem Kunden
Die meisten Kunden beschweren sich Ihnen gegenüber nicht, sodass Sie auch keine Chance haben, einzugreifen. Ein sich beschwerender Kunde gibt Ihnen die goldene Gelegenheit, die Dinge in Ordnung zu bringen, sie zurückzugewinnen und die Lage für andere Kunden zu verbessern. Danken Sie daher den Kunden, die sich beschweren, dass Sie sich die Zeit nehmen und den Aufwand treiben, sich zu beschweren. Indem Sie Ihre Dankbarkeit zeigen, schätzen Sie die Kunden wert und geben ihnen das Gefühl, geschätzte Partner beim Finden einer Lösung zu sein. Es ist viel einfacher, eine Lösung mit einem Kunden zu finden, der Sie als Partner betrachtet, als wenn er Sie als Gegner empfindet, der ihm Unrecht getan hat.
Bitten Sie um Verzeihung
Drücken Sie Ihr Verständnis und Ihr Mitfühlen für die Situation des Kunden aus und erkennen Sie die von Ihrem Unternehmen gemachten Fehler an. Manchmal kann es unklar sein, ob ein Fehler gemacht wurde oder nicht. Sie müssen nicht immer um Verzeihung bitten, weil ein Fehler gemacht wurde, aber Sie können sich für die negative Erfahrung des Kunden entschuldigen.
Wenn Sie bei dem Kunden um Verzeihung bitten, zeigen Sie, dass Sie ihn verstehen und seine emotionale Sicht nachvollziehen können. So fühlt er sich gehört und sieht, dass Sie sich kümmern. Indem Sie Fehler einräumen, demonstrieren Sie Integrität und Ehrlichkeit, was gegenseitiges Vertrauen schafft.
Bieten Sie eine Lösung
So wichtig das Bitten um Verzeihung auch ist – der Kunde wünscht sich im Ergebnis eine Lösung des Problems, das zu seiner Beschwerde geführt hat. Seien Sie daher lösungsorientiert und finden Sie einen Weg, um das Problem zu beheben. Manchmal fragen Kunden vielleicht nach Lösungen, die Sie aus praktischen Gründen Ihres Produktes oder Ihrer Ressourcen nicht bieten können. Bieten Sie in diesen Fällen alternative Lösungen an, damit der Kunde nicht mit leeren Händen dasteht. Sie können auch Mittel oder Geschenke bereithalten, die Sie als Ausgleich verschenken können, wenn Sie keine anderen Möglichkeiten mehr haben.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Supportteam alle notwendigen Möglichkeiten hat
Ein großer Teil der Flexibilität ist es, sicherzustellen, dass dem Supportteam genügend Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Training, eine aktuelle interne Wissensbasis und Autonomie für Entscheidungen sind wichtig, um Ihr Team so auszustatten, dass es die Mehrzahl der Beschwerden ohne Eskalation an das Management und unnötige Transfers bearbeiten kann.
Leiten Sie nahtlos weiter
Weiterleitungen sollten, wenn möglich, vermieden werden, aber manchmal sind sie notwendig, etwa, wenn Unterstützung von einer bestimmten Gruppe oder einem Mitarbeiter mit hochspeziellem Wissen erforderlich ist. Wenn eine Weiterleitung notwendig ist, sollten Sie sie so nahtlos wie möglich machen. Erklären Sie dem Kunden, dass Sie ihn weiterleiten und warum. Geben Sie dann dem Teamkollegen so viele Informationen wie möglich, damit der Kunde sich nicht wiederholen muss.
Halten Sie den Kunden auf dem Laufenden
Einige Lösungen erfordern etwas Zeit und weitere Schritte. Wenn das der Fall ist, halten Sie Ihren Kunden auf dem Laufenden und unterrichten Sie ihn von jedem Schritt. Erklären Sie dem Kunden, was Sie tun und warum Sie es tun. Behandeln Sie ihn auch weiter als Partner im Prozess und bitten Sie ihn, wo dies tunlich ist, um Erlaubnis, weitere Schritte für die Lösung vorzunehmen. Fragen Sie ihn zum Beispiel, ob er einverstanden ist, wenn Sie ihm die Sendung noch einmal zusenden oder ob Sie sich bei seinem Konto anmelden dürfen, um einen Fehler zu untersuchen.
Bestätigen Sie, etwas verstanden zu haben
Wenn Sie eine Lösung anbieten, achten Sie darauf, ob der Kunde Sie verstanden hat, indem Sie ihn fragen. Vermeiden Sie harte Fragen („Haben Sie verstanden?“), die als herablassend oder aggressive aufgefasst werden können. Fragen Sie anstelle dessen lieber etwas wie: „Haben Sie noch weitere Fragen dazu oder kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
Versichern Sie dem Kunden, dass Sie an einer Verbesserung arbeiten
Versichern Sie dem Kunden, dass Ihr Unternehmen Maßnahmen umsetzen wird, um zukünftige Fehler zu vermeiden. Eine Methode, um dies zu tun, ist es, Beschwerden (wie oben beschrieben) nachverfolgen, zu markieren und die Informationen zu nutzen, um wichtige Änderungen im Unternehmen vorzunehmen. Wenn möglich, nennen Sie bestimmte Maßnahmen, damit der Kunde sieht, dass Sie seine Beschwerde als Chance zur Verbesserung auffassen.
Bleiben Sie ruhig
Während des gesamten Prozesses sollten Sie ruhig bleiben und sich nicht defensiv verhalten. Denken Sie daran, dass Kundenbeschwerden nicht persönlich sind und dass es Ihre Aufgabe ist, den Kunden zu helfen. Achten Sie besonders auf den Ton und vermeiden Sie es, respektlos oder beschuldigend zu klingen. Wenn Kunden verärgert sind, sehen Sie darüber hinweg, um Chancen zu erkennen und Einblicke zu erhalten. Beleidigungen von Kunden müssen Sie sich nicht gefallen lassen, aber lehnen Sie Beschwerden nicht einfach nur ab, weil der Kunde nicht den richtigen Ton trifft.
Führen Sie Aufzeichnungen
Speichern Sie die Kundenbeschwerden an einem Ort, etwa in einer Helpdesk-Software. Wenn ein Kunde sich dann zukünftig noch einmal beschweren soll, haben Sie den gesamten Verlauf und den Kontext der Kundenbeziehung zu Ihrem Unternehmen sofort zur Hand.
Follow-up
Wenn alles erledigt ist, hat der Kunde hoffentlich durch das Gespräch mit Ihnen alles Notwendige erreicht. Stellen Sie sicher, dass das der Fall ist, indem Sie 24 bis 48 Stunden später nachfragen, wie die Supporterfahrung war. Wenn Sie das der Beschwerde zugrunde liegende Problem, zum Beispiel einen bestimmten Softwarefehler, gelöst haben (auch wenn das erst Wochen später der Fall ist), führen Sie ein Follow-up durch, um dem Kunden dies mitzuteilen und ihm dafür zu danken, dass er dazu beigetragen hat.
Lernen Sie daraus und blicken Sie nach vorn
Der Umgang mit Kundenbeschwerden ist ein Lernprozess. Dabei geht es nicht nur darum, wie Sie Ihr Unternehmen verbessern, sondern auch um die individuelle Ebene, also wie Sie selbst als Fachmann weiter wachsen können. Jede Kundenbeschwerde ist eine Gelegenheit zum Verbessern der eigenen Möglichkeiten, um den nächsten Kunden noch besser zu betreuen. Wenn die Dinge nicht 100 % glattlaufen oder der Kunde, obwohl Sie alles in Ihrer Macht Stehende getan haben, trotzdem unzufrieden ist, gehen Sie die Interaktion noch einmal durch und schauen Sie, was Sie beim nächsten Mal besser machen können.