Unternehmen streben nach ununterbrochenen Services, um eine höhere Effizienz und Produktivität zu erreichen. ITIL-Incident-Management ist der Prozess, den die meisten Unternehmen als Erstes einführen, um eine schnelle Wiederherstellung von Services zu gewährleisten. Dies gehört zu den Serviceoperationen des ITIL-Service-Lebenszyklus. Das ITIL-Incident-Management fungiert als zentrale Anlaufstelle für Endbenutzer, um Probleme zu melden.
ITIL definiert einen Incident als ungeplantes Ereignis im Betriebsablauf, welches eine
Unterbrechung eines Services,
Störung des normalen Betriebes bzw.
Beeinträchtigung der Qualität eines Dienstes nach sich zieht.
Ob ein Ereignis als Incident bewertet wird, hängt entscheidend davon ab, ob der Vorfall das Service-Level-Agreement (SLA) verletzt.
Der Incident-Management-Prozess besteht aus einer Reihe von Schritten, die einen effektiven Ablauf garantieren:
Das Erfassen von ITIL-Incidents ist der erste Schritt im ITIL-Incident-Management, um einen identifizierten Incident zu melden. Dies geschieht entweder durch den Endbenutzer selbst, (der dazu jede beliebige Ticketerstellungsmethode nutzen kann) oder durch Agenten, die Tickets für die Endbenutzern erstellen. Die Incident-Formularvorlage wird verwendet, um Details des Problems zu erfassen. Dies beschleunigt den Wiederherstellungsprozess, da auf Basis von Werten automatisiert werden kann. Relevante Kanäle sind so konfiguriert, dass Benutzer selbst ein Ticket erstellen können. Zu den gängigen Kanälen gehören E-Mail, Self-Service und Apps für Mobilgeräte.
Die Klassifizierung von ITIL-Incidents hilft bei der richtigen Kategorisierung und Zuordnung von Tickets zum richtigen Agenten. Die Felder „Kategorie/Unterkategorie“ sind in der Incident-Vorlage verfügbar, um die zugehörige ITIL-Incident-Kategorie auszuwählen. Konfigurieren Sie das Incident-Formular mit dem richtigen Satz von Feldern und automatisieren Sie die Ticketklassifizierung, -priorisierung und -zuweisung, um während der Bearbeitung Zeit zu sparen. Die korrekte Klassifizierung von ITIL-Incidents erleichtert die Entscheidungsfindung.
Die Einhaltung von Service Level Agreement (SLA) hängt von der Ticketpriorität ab, denn anhand dieser werden die Reaktions- und Lösungsquote festgelegt. Die Priorität bestimmt das Fälligkeitsdatum, bis zu dem das Ticket gelöst werden muss. Daher ist es wichtig, dem Ticket die richtige Priorität zuzuweisen. Die Prioritätsmatrix erfasst die Auswirkungen und Dringlichkeit für die Benutzer und bestimmt dann die Ticketpriorität. Dadurch stellen Sie sicher, dass geschäftskritische Anliegen rechtzeitig gelöst werden. Legen Sie daher in den SLA eine realistische Vorgabe fest, um die Erwartungen der Kunden auch erfüllen zu können.
Das Team „Stufe I“ bearbeitet ITIL-Incidents mit niedriger Priorität. Komplexe ITIL-Incidents werden von den Teams „Stufe II“ und „Stufe III“ bearbeitet. Das Team „Stufe I“ führt eine erste Analyse und Untersuchung durch. Wenn keine Lösung gefunden wird, wird der ITIL-Incident zur detaillierten Untersuchung an die Teams „Stufe-II“ und „Stufe-III“ weitergeleitet. Der ITIL-Incident wird außerdem mit dem entsprechenden CI (Konfigurationselement) zur schnelleren Diagnose verbunden.
Für die Einhaltung der SLAs ist die Lösung von ITIL-Incidents entscheidend. Die fristgerechte Lösung ist wichtig, damit die Agenten eine gute Leistung erzielen können. Eine effiziente Kommunikation über die gefundene Lösung ist ebenso wichtig für die Benutzer, um wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren. Das Schließen von Tickets wird automatisch vom System vorgenommen oder erfolgt über das Self-Service-Portal.
Servicemanagement-Methoden wie DevOps, Agile oder Lean haben neuere Arbeitsweisen für IT-Teams eingeführt. Das übergeordnete Ziel ist es jeweils, effektiv zusammenzuarbeiten, Wissenssilos zu vermeiden und die Teamarbeit zu fördern.
Das herkömmliche, dreistufige Supportmodell folgt einer Hierarchie. Zu den Teams gehören das Front-Desk-Team (Stufe I), die technischen Teams (Stufe II) und das Anwendungsentwicklungsteam (Stufe III). Das Stufe-I-Team löst die meisten Tickets. Daher ist das Team in der Regel mit Generalisten besetzt. Nur wenige Tickets erfordern die Fachkenntnisse des Stufe-II-Teams, d. h. des Anwendungsmanagement-Teams. Wenn ein Ticket dort immer noch nicht gelöst worden ist, wird es an das Entwicklungsteam weitergeleitet, um neue Änderungen zu implementieren. Dieses dreistufige Modell ist hierarchisch aufgebaut und folgt dem Eskalationsverfahren.
Der Schwarmansatz konzentriert sich dagegen auf eine effektive Zusammenarbeit zwischen den Agenten, um Probleme so schnell wie möglich zu lösen. Dieser Ansatz basiert auf dem Wissensaustausch. Sein Hauptziel ist es, von anderen zu lernen und so zu einer Lösung zu gelangen. Bei der Nutzung dieses Ansatzes gibt es keine Hierarchie, sondern eine flache Struktur. Agenten bilden einen „Schwarm“, um effektiv zusammenzuarbeiten und Brainstorming durchzuführen. Der Schwarmansatz ist hilfreich, um mit unkonventionellen Tickets umzugehen. Die Nutzung des Schwarmansatzes hängt von der Unternehmenskultur ab und eliminiert Wissenssilos.
Bieten Sie Multi-Kanal-Support, um die Benutzererfahrung zu verbessern und stellen Sie sicher, dass die Benutzer wissen, dass diese Kanäle verfügbar sind. Durch den wachsenden Einfluss von elektronischen Endgeräten im Geschäftsleben sehen sich die Unternehmen dem Anspruch der Verbraucher gegenüber, immer und überall erreichbar zu sein.
Zu den Servicedesk-Benutzern gehören Agenten und Endbenutzer. Es ist wichtig, Benutzerdaten zu verwalten, um dem für die Lösung des Tickets zuständigen Bearbeiter mehr Kontext zur Verfügung zu stellen.
Die richtige Klassifizierung hilft dabei, Fehler besser zu beheben und die Lösungsdauer zu verkürzen. Durch das Priorisieren stellen Sie sicher, dass geschäftskritische Themen zuerst behandelt werden.
Das ITIL-Incident-Management umfasst eine Vielzahl von Routinetickets und Aktivitäten wie Kategorisieren, Priorisieren und Zuordnen. Automatisieren verbessert die Effizienz und Produktivität.
Halten Sie Ihre Benutzer über den Fortschritt des Tickets auf dem Laufenden. Dadurch entsteht Vertrauen zwischen der IT und den Endbenutzern.
Die Integration von ITIL-Incident-Management mit anderen ITIL-Prozessen ist hilfreich, um nützliche Informationen auszutauschen und Wissenssilos zu beseitigen.
Nutzen Sie die Gamifizierung, um eine gute Kultur unter den Servicedesk-Agenten zu schaffen und sie zu motivieren, härter zu arbeiten.
Ein „Problem“ bezeichnet im Bereich von ITIL eine Reihe von Incidents mit einer unbekannten Ursache. Ein ITIL-Incident ist dagegen eine ungeplante Unterbrechung des normalen Service. ITIL-Incident-Management ist meist reaktiv, während Problemmanagement darauf abzielt, proaktiv zu sein, um größere ITIL-Incidents zu verhindern. Das Hauptziel des ITIL-Incident-Managements ist es, die Services so schnell wie möglich wiederherzustellen, während das Problemmanagement darauf abzielt, eine dauerhafte Lösung zu finden. Problemmanagement beginnt, wenn das ITIL-Incident-Management keine Lösung findet. Ein Problemdatensatz wird entweder aus einem oder mehreren sich wiederholenden ITIL-Incidents oder unabhängig davon erstellt. Das Problemmanagement führt eine Root Cause Analysis (RCA) durch, um eine dauerhafte Lösung zu finden und pflegt die Datenbank bekannter Fehler (Known Error Database – KEDB). Das ITIL-Incident-Management teilt wichtige Informationen, etwa Incident-Details, betroffene Benutzer und Assets, Dringlichkeit, Auswirkungen und die Schwere des Incident. Daher ist das ITIL-Incident-Management eine Voraussetzung für das Problemmanagement, indem es die notwendigen Informationen teilt. Problemmanagement folgt einigen der bewährten Techniken wie Ishikawa, 5-Why-Methode, Brainstorming oder Kepner-Tregoe, um die Ursache herauszufinden.
Management von größeren ITIL-Incidents verursacht erhebliche Störungen im Unternehmen und hat einen großen Einfluss auf die Betriebsbereitschaft des Unternehmens. Ein schwerer ITIL-Incident ist hat die höchste Auswirkung und betrifft das dringendste Problem. Der ITIL-Incident-Manager kümmert sich um die Ressourcen, die für die Behebung des ITIL-Incident benötigt werden. Der Problemmanager findet die zugrunde liegende Grundursache (Root Cause) für den schweren ITIL-Incident heraus. Für den Umgang mit größeren ITIL-Incidents sind unterschiedliche SLA-Richtlinien festgelegt. Proaktives Problemmanagement identifiziert und verhindert größere ITIL-Incidents. Über größere ITIL-Incidents wird ein Bericht erstellt, um Details über den ITIL-Incident und die betroffenen Benutzer zu erfassen.
Beispiel – Herunterfahren von ERP-Anwendungen, Bedrohung der Zugriffskontrolle
Ein ITIL-Incident-Manager ist jemand, der den unternehmensweiten Incident-Management-Prozess für das Unternehmen konzipiert sowie verwaltet und die Best Practices von ITIL in den Prozess übernimmt. Der ITIL-Incident-Manager ist für folgende Aufgaben zuständig:
Der Incident-Manager trägt die Verantwortung für das Festlegen der richtigen KPIs. Dadurch wird sichergestellt, dass die Geschäftsausrichtung und die KPI-Berichte regelmäßig mit dem Management überprüft werden. KPIs beziehen sich auf kritische Erfolgsfaktoren (CSF), die sich wiederum auf primäre Ziele beziehen. Die Servicedesk-Lösung unterstützt Sie bei der Bewertung dieser KPIs mit erweiterten Analyseberichten. Diese Berichte werden automatisiert und zur Verbesserung des bestehenden Prozesses und des gesamten Unternehmens verwendet. Zu den Berichtsarten gehören Tickettrends, Agentenleistung, CSAT-, SLA-Berichte usw.
Zu den typischen Kennzahlen des ITIL-Incident-Managements gehören:
Servicedesk-Anbieter statten ihre Lösungen mit einer Reihe von Funktionen aus, die für das ITIL-Incident-Management relevant sind. Die folgende Liste enthält die für das ITIL-Incident-Management erforderlichen Mindestfunktionen.
Das ITIL-Incident-Managementsystem bietet folgende geschäftliche Vorteile:
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