Was ist ITIL?

Organisationen konzentrieren sich stark auf Prozesse und Technologie, um ihren Kunden exzellenten Service zu bieten. Wenn sie dabei einer Reihe von Best Practices und Frameworks der Branche folgen, können die Unternehmen ihre Ziele leicht erreichen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Produktivität und verbessert die Kundenzufriedenheit. Wichtig ist, dass Sie nur die Best Practices übernehmen, die notwendig und für Ihr Geschäftsmodell geeignet sind. Mit ITIL gelingt es Ihnen, hervorragenden IT-Support zu bieten.

Die IT Infrastructure Library (ITIL) enthält Best Practices für ein effektives IT-Servicemanagement und wird von Unternehmen aller Größen genutzt. ITIL ermöglicht es Unternehmen, IT-Probleme und Serviceanfragen durch klare Zuweisung von Rollen und Verantwortungsbereichen effizient zu bearbeiten. Es hilft Einzelpersonen und Organisationen, das Unternehmen in Wachstum und Wandel zu unterstützen. Das Hauptziel von ITIL-Service-Desk-Software ist es, die Umsetzung von IT-Supportdiensten fortlaufend zu verbessern. Heutzutage wird ITIL von vielen Organisationen dazu genutzt, Geschäftsprozesse zu optimieren. Was also gehört alles zu ITIL? ITIL umfasst eine Reihe von verschiedenen Prozessen, die je nach Bedarf und Reife der Organisation implementiert werden können. Service-Desk-Ticketerstellungsysteme der IT und anderer Funktionen nutzen Best Practices von ITIL, um ihre Prozesse und Workflows zu optimieren.

Überblick über den ITIL-Service-Lebenszyklus

Der ITIL-Service-Lebenszyklus besteht aus fünf Phasen. Jede Phase umfasst bestimmte ITIL-Prozesse. Es ist wichtig, vor der Implementierung zu verstehen, worin der Zweck jedes Prozesses liegt. Unternehmen können natürlich auch nur die Prozesse implementieren, die für sie notwendig sind.

 

lifecycle lifecycle

Überblick über die ITIL-Prozesse

Sehen wir uns die Vorteile einiger der wichtigsten ITIL-Prozesse an, die häufig in Service-Desk-Ticketerstellungssystemen verwendet werden.

Incident-Management

Service-Desk-Ticketerstellungssysteme sind der einzige Kontaktpunkt für Endnutzer, an dem sie Probleme melden können, die ihre normale Routine beeinträchtigen. Das Incident-Management hat eine schnelle Beseitigung jeder Art von Servicestörung zum Ziel. IT-Teams beseitigen Incidents, indem sie mehrere Kanäle konfigurieren und Automationen einrichten, die manuelle Vorgänge überflüssig machen. Die Prozessabläufe des Incident-Managements umfassen das Protokollieren des Incidents, die Einordnung, Priorisierung, Untersuchung, Diagnose, Lösung und den Abschluss.

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Problemmanagement

Das Problemmanagement-Team ist für das Durchführen einer Fehler-Ursachen-Analyse (Root Cause Analysis – RCA) zuständig, mit der dauerhafte Lösungen/Workarounds für wiederkehrende Incidents gefunden werden sollen. Es empfiehlt sich, eine effektive Kommunikationsstrategie zu verfolgen und proaktiv vorzugehen, um das Auftreten schwerwiegender Incidents zu vermeiden. Ein Problem besteht aus einem oder mehreren Incidents mit einer unbekannten Fehlerursache. Das Problemmanagement unterhält eine Datenbank mit bekannten Fehlern (Known Error Database – KEDB), deren Lösung unbekannt ist.

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Änderungsmanagement

Das Änderungsmanagement ist dafür zuständig, Änderungen so zu bewerten und zu planen, dass diese nur minimale Risiken und Auswirkungen auf das jeweilige Umfeld haben. Der Prozess des Änderungsmanagements beginnt mit der Bewertung der angestrebten Änderung. Es folgen die Planung und das Einholen der notwendigen Genehmigungen des Change Advisory Board (CAB). Das Änderungsmanagement arbeitet eng mit anderen ITIL-Modulen zusammen, etwa dem Incident-Management und dem Konfigurationsmanagement, um die Infrastruktur und die betroffenen oder die Änderungen durchlaufenden Configuration Items (CIs) zu managen.

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Release-Management

Sobald das Änderungsmanagement abgeschlossen ist, folgt ein Release-Management-Prozess mit einem bestimmten Deployment-Zeitplan. Die Ausführung der Änderungen erfolgt mithilfe des Release-Managementprozesses. Die Release-Planung umfasst das Erstellen eines detaillierten Build- und Testplans. Sie müssen sicherstellen, dass die Änderung eingehend getestet und auch nach dem Deployment im Rahmen der kontinuierlichen Serviceverbesserung (Continual Service Improvement – CSI) überprüft wird.

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Assetmanagement

Unternehmen verwalten verschiedene Arten von Assets: solche, die zum IT-Bereich gehören und solche, die nicht zum IT-Bereich gehören. Das Assetmanagement beobachtet die Konfiguration, den Status und die Verantwortlichen der Assets. Das verbessert die Steuerung von Assets und hilft bei einem Asset-Audit. Das Asset-Lebenszyklusmanagement stellt sicher, dass die Assets von der Anschaffung bis hin zur Entsorgung beobachtet werden, zusammen mit den Kosten, die in jeder Phase anfallen. Die Asset-ROI-Analyse und die Verlängerung von Verträgen werden durch das Assetmanagement effizienter.

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Serviceanfragemanagement

Unternehmen erfüllen verschiedene Arten von Serviceanfragen, etwa zum Onboarding, Rückerstattungen, Anfragen wegen neuer Hard- oder Software und so weiter. Automatisches Genehmigungsmanagement für Serviceanfragen macht manuelle Eingriffe überflüssig und verbessert die Lösungszeit. Der Servicekatalog umfasst eine Gruppe von Service-Items, die den Endnutzern eine Erfahrung wie bei einem Onlineeinkauf vermitteln.

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Fehler bei der ITIL-Implementierung

Die meisten Unternehmen begehen beim Implementieren von ITIL einen oder mehrere der folgenden Fehler. Oft wird das große Ganze außer Acht gelassen und Prozesse werden ohne Bedarf implementiert. Das verursacht unnötige Kosten und führt zu Verwirrung hinsichtlich der Sinnhaftigkeit dieser Prozesse.

  • Es gibt kein Verständnis für ITIL und keine ITIL-Vision.
  • Es wird angenommen, ITIL sei eine Compliance-Anforderung.
  • Zu Beginn fehlt die Planung, im Verlauf die Evaluierung.
  • Alle ITIL-Vorgaben sollen auf einmal implementiert werden.
  • Das Unternehmen entscheidet sich für eine Einheitslösung.
  • Die Stakeholder werden während der Implementierung nicht eingebunden.

Wann sollten Sie einen ITIL-Prozess implementieren?

Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt zum Implementieren eines ITIL-Prozesses – alles hängt vielmehr von den Geschäftsanforderungen und -prioritäten ab. Bevor Sie einen ITIL-Prozess implementieren, sollten Sie verstehen, wozu er dient und überlegen, welches Problem Sie damit lösen möchten. Fangen Sie beim Implementieren von ITIL klein an und gehen Sie eher phasenweise vor, als alles auf einmal zu implementieren. Ermitteln Sie die wichtigsten Funktionen und implementieren Sie zu Beginn Kernprozesse wie etwa Incident-Management, Problemmanagement und Änderungsmanagement. Eine fortlaufende Prüfung Ihrer Prozesse ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Prozessziele zu den Geschäftszielen passen. Legen Sie fest, wer die Prozessverantwortlichen sind, und weisen Sie Ihnen klare Rollen und Verantwortungsbereiche zu.

Die Rolle von ITIL im ITSM

ITIL ist ein Beschleuniger für das IT-Servicemanagement (ITSM). Sind Sie unsicher, ob Ihre Organisation einen ITIL-Service-Desk benötigt oder nicht? Hier eine Liste der Hauptgründe, warum Sie ein ITIL-basiertes Service-Desk-Ticketerstellungssystem implementieren sollten. Auf manche Unternehmen treffen eventuell nicht alle der folgenden Prozesse zu.

Checkliste für eine erfolgreiche ITIL-Implementierung

Wie passt ITIL in die Struktur einer IT-Organisation?

Die Annahme, die Implementierung von ITIL erfordere eine Restrukturierung des Unternehmens, stimmt nicht unbedingt. Notwendig ist jedoch in jedem Fall ein Verständnis für die Organisationsstruktur und dafür, welche Prozesse zu implementieren sind. Beginnen Sie mit einem ITIL-Service, der Incident-Management, Problemmanagement und Serviceanfragenmanagement umfasst. Stellen Sie dynamische Teams für eine effektive Kooperation zusammen. Legen Sie klare Rollen und Verantwortungsbereiche für jedes Teammitglied fest. Die Implementierung von ITIL beeinträchtigt das vorhandene Umfeld nicht. Vielmehr verbessert die Einführung die Transparenz und steigert die Effizienz des Teams insgesamt. Teilen Sie Ihr IT-Team je nach Kompetenz in verschiedene Gruppen auf, damit klare Ziele gesetzt werden.

Helpdesk oder Service-Desk?

Ein Helpdesk dient dazu, Probleme zu lösen und den Normalzustand wiederherzustellen. Helpdesks sind meist reaktiv, das heißt, sie erhalten Problemmeldungen von Endnutzern und bieten dann Lösungen dafür an. Bei einem Helpdesk kommt es auf die Anzahl der gelösten Tickets und die Zeit bis zur Lösung an. Der Helpdesk ist das „Gesicht“ des IT-Supports und kümmert sich zum Großteil um taktische Operationen. Der Service-Desk ist für den gesamten IT-Support und die IT-Dienste zuständig. Dazu gehören das Serviceanforderungsmanagement, das Änderungsmanagement und das Assetmanagement. Der Service-Desk ist strategisch ausgerichtet und arbeitet mit anderen funktionalen Einheiten zusammen, um den Support zu optimieren. Dabei verfolgt der Service-Desk einen ganzheitlichen Ansatz, um die geschäftliche Vision und die IT-Vision aneinander auszurichten. Proaktives Problemmanagement dient dazu, das Auftreten schwerwiegender Incidents zu vermeiden. Der Service-Desk ist eine Erweiterung des Helpdesks mit umfangreichen Funktionen. Das Ziel des Service-Desks ist herausragender Service.

Unterschiede zwischen der ISO-20000-Norm und dem ITIL-Rahmenwerk

Unternehmen fokussieren sich meist darauf, die einschlägige ITIL- bzw. ISO-Zertifizierung für IT-Servicemanagement zu erhalten, statt den für die Kunden geschaffenen Nutzen in den Mittelpunkt zu stellen. Es gibt viele Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen beiden Rahmenwerken. Zugleich ergänzen sich beide auch.

Die Implementierung von ITIL in kleinem Maßstab

ITIL ist nicht speziell auf eine bestimmte Branche oder Unternehmensart ausgerichtet. Kleinere Unternehmen können die für sie relevanten Prozesse des ITIL-Rahmenwerks ebenso implementieren wie große. Gehen Sie schrittweise vor, um ITIL zunächst in kleinem Umfang einzuführen. In kleinen Unternehmen spielen die Kosten oft eine besonders wichtige Rolle. Es ist daher wichtig, klein anzufangen und nur die notwendigen Prozesse zu implementieren. Achten Sie darauf, dass die langfristige Vision von Beginn an jedem Stakeholder klar ist. Es gibt viele Versionen von ITIL. ITIL v3 ist eine Erweiterung von v2 und konzentriert sich mehr auf Strategie und Ausführung. ITIL v3 folgt dem Service-Lebenszyklus und legt ein serviceorientiertes Rahmenwerk nahe, während ITIL v2 sich mehr auf Prozesse konzentriert. ITIL v3 verfolgt eine integrierte Herangehensweise, wohingegen v2 eine klassische Silo-Teamstruktur verwendet.

Warum sollten Sie den ITIL-Service-Desk von Freshservice implementieren? 

Ein ITIL-Service-Desk verbessert die Effizienz Ihres Unternehmens. Die Ausrichtung der ITIL-Ziele an Ihren geschäftlichen Zielen sorgt dafür, dass erstere stets auf die Entwicklung Ihres Unternehmens einzahlen. Freshservice ist eine ITIL-Service-Desk-Lösung, die moderne Funktionen für ein effektives IT-Servicemanagement (ITSM) bietet. Sie können Freshservice ganz einfach an die sich ständig wandelnden Anforderungen Ihrer Endnutzer anpassen. Freshservice verfügt über eine große Bandbreite intelligenter Automatisierungsfunktionen für alltägliche Service-Desk-Tätigkeiten.

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