Problem-Manager einstellen: auf diese Fähigkeiten und Eigenschaften kommt es an im Job
Nicht jeder hat die Fähigkeiten und die richtige Einstellung, um ein guter Problemlöser zu sein. Das Lösen von Problemen erfordert eine spezielle Einstellung und die Fähigkeit, die vorliegenden Probleme kritisch zu durchdenken. Ein guter Problemlöser ist ein guter Denker. Er wahrt emotionale Distanz zu dem Problem, das er bearbeitet. Zudem verwendet er eine Mischung aus Intuition und Logik, um eine Lösung zu finden. Hier einige der wichtigsten Eigenschaften, auf die Sie beim Einstellen eines Problem-Managers achten sollten:
1. Neugierde, wie Prozesse, Systeme und so weiter funktionieren
Das Problemmanagement ist ein Schlüsselprozess im ITIL®-Rahmenwerk. Daher ist es nicht überraschend, dass die meisten Organisationen ihre Problem-Manager in die Organisation ihres Servicemanagements eingliedern. Das gibt den Problem-Managern einen starken Einfluss auf die Prozesse der Servicemangementführung und fördert eine enge Zusammenarbeit mit den Funktionen für das Incident- und Änderungsmanagement.
2. Die Fähigkeit zum Umgehen mit uneindeutigen Situationen
Probleme sind nicht immer klar. Während eines erfolgreichen Lösungsprozesses wird es auch immer wieder Umwege und Sackgassen geben. Ein guter Problem-Manager ist in der Lage, diese zu erkennen und sie sorgfältig zu untersuchen, um Zeit zu sparen. Er weiß, dass viele Situationen oft anders sind, als sie erscheinen und wird sich vergewissern, bevor er in eine Vorgehensweise investiert.
3. Erfahrung in der Bewertung von Kompromissen
Oft gibt es keine perfekte Lösung für ein Problem und das Beheben einer Störung kann zu einer anderen führen. Ein Problem-Manager muss in der Lage sein, die beste Lösung für das Unternehmen zu finden und er versteht, dass die Organisation manchmal das kleinere Übel wählen muss. Die Fähigkeit zu sehen, welches dieses kleinere Übel ist, ist das Kennzeichen eines guten Problemlösers.
4. Ein Verständnis für Verzichtskosten
Häufig gibt es mehr als nur eine Lösung für ein Problem. Ein erfahrener Problem-Manager ist in der Lage, zu beurteilen, welche Lösung die besten Chancen für die Organisation bietet und was verloren wird, wenn man sich nicht für die anderen Optionen entscheidet. Der Problem-Manager muss in der Lage sein, die Verzichtskosten klar zu kommunizieren, um es dem Unternehmen zu ermöglichen, unter mehreren Möglichkeiten die beste auszuwählen.
5. Erfahrung/Training in Risikomanagementtechniken
Das Risikomanagement ist ein wichtiger Teil der Rolle des Problem-Managers. Er muss in der Lage sein, die Risiken des Nichthandelns oder der Implementierung einer Anzahl möglicher Lösungen schnell zu erfassen. Er muss Risiken klar erkennen können, ebenso wie Möglichkeiten zur Minderung und zum Ausräumen des Risikos für das Unternehmen.
6. Erfahrung in der Daten- und Statistikanalyse
Ein Problem-Manager verbringt viel Zeit damit, Statistiken durchzugehen, Incident-Warteschlangen zu analysieren und Anrufe zu wiederholen. Es geht beim Priorisieren der Problemwarteschlange um viel mehr, als nur die Anzahl der protokollierten Anrufe für ein Problem zu ermitteln. Der Problem-Manager muss sich ansehen, wie viel jeder Ausfall das Unternehmen kostet, wie sehr die Leistung für den Kunden gestört wird, welcher Rufschaden droht und welche Auswirkungen der Ausfall auf die finanzielle Leistung hat. Dann muss er diese Daten gegen die Kosten des Findens einer Lösung abwägen.
Messen des Wertes eines Problem-Managers und seiner Leistungen (Metriken)
Prozentzahl der Probleme mit erkannter Grundursache
Eine der grundlegenden Statistiken für die Beurteilung der Effizienz der Problemlösungsfähigkeiten in einer Organisation ist es, wie viele zur Warteschlange hinzugefügte Probleme eine erkannte Grundursache haben. Das Erkennen der Grundursache bedeutet nicht, dass das Problem gelöst ist oder überhaupt gelöst wird. Die Grundursache ist vielmehr ein Ausgangspunkt zur Beurteilung des Wertes weiterer Bemühungen zum Bestimmen der Machbarkeit einer dauerhaften Lösung des Problems.
Risiko – Bewertung von Problemen
Nicht jedes Problem muss unbedingt wieder auftauchen oder erhebliche Störungen bedeuten, wenn es wieder auftaucht. Die Beurteilung, welches Risiko jedes erkannte Problem für die Organisation bedeutet, ist einer der ersten Schritte im Priorisierungsprozess. Ein Problem, das nur minimale Risiken bedeutet, sei es für den Ruf oder die Finanzen, wird fast immer weiter unten auf der Prioritätenliste stehen als ein Problem mit höheren Risiken.
Priorisierung von Lösungen
Wenn die Risikobeurteilung für erkannte Probleme abgeschlossen ist, können diese Informationen zusammen mit den geschätzten Kosten für die Umsetzung einer dauerhaften Lösung, dazu genutzt werden, die Problemwarteschlange für die Lösung zu priorisieren. Dabei geht es um eine Abwägung, die ein guter Problem-Manager täglich durchführt, um die vorhandenen Ressourcen so einzusetzen, dass sie der Organisation den größten Nutzen bringen.
ROI der Empfehlungen
Das Umsetzen einer langfristigen Lösung für ein Problem kann eine teure Angelegenheit sein. Den Return on Investment für diese Arbeit zu berechnen, ist der entscheidende Teil der Arbeit des Problem-Managers. Er muss in der Lage sein, die Vorteile und Kosten jeder seiner Empfehlungen zu kommunizieren. Im Ergebnis nutzt das Unternehmen diese Informationen, um Entscheidungen treffen, welche Lösungen die besten Renditen für die Organisation bedeuten.
Zykluszeit
Die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt, zu dem der Incident zuerst gemeldet wird, bis zur Implementierung einer langfristigen Lösung, ist eine Schlüsselmetrik für die Effizienz. Ein guter Problem-Manager erkennt Incidents schnell, beurteilt sie und priorisiert sie hinsichtlich des Handelns. Je schneller der Problemmanagementprozess ausgeführt wird, desto weniger Risiken ist die Organisation ausgesetzt und desto geringer sind die potenziellen Auswirkungen.